Meine motorsportliche Karriere:


Wie alles Begann:

Alles begann im Frühjahr 1995 auf Teneriffa, als meine Mutter vorschlug, einmal auf der dortigen Kartbahn ein paar Runden zu drehen. Wenn sie gewußt hätte, wie sich alles entwickelt, wäre sie wohl doch lieber an den Strand gegangen!

Nach diesem Freizeitspaß waren ich und mein Bruder dann natürlich nicht mehr davon abzubringen und so folgte im Sommer der Kauf eines gemeinsamen Karts (Marke Topkart) mit einem 125ccm Pop-Motor mit knapp 25 PS und der Eintritt in den MSCW Schaafheim.

Nach einigen Trainingsrunden auf dem heimischen Odenwaldring in Schaafheim fuhr ich im Herbst mein erstes Vereinsrennen, bei dem ich den 3. Rang belegte. 1996 folgte weiteres Rundstreckentraining und das abschließende Vereinsrennen konnte ich als Sieger beenden.

Die erste Saison

1997 startete ich dann meine erste Saison in der Deutschen ADAC-Pop-Kart-Meisterschaft Region Mitte auf einem gebrauchten Goldkart, das Dirk Prochnow in der vorjährigen Saison einsetzte. (Danke Dirk, ich hoffe, mein Motor hat dir auch gute Dienste geleistet!) Nach nervösen ersten Starts und anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich dann doch noch dank der Hilfe meines Vaters Fuß fassen und belegte sogar einige Platzierungen in den Top Ten.

Am Ende belegte ich den 17. Gesamtrang und wurde 3. in der ADAC Hessen-Thüringen Kart-Meisterschaft. Da mein Vater und ich alles selbst in die Hand nahmen, von Schrauben bis Einstellen und Testen, war ich mit diesem Ergebnis trotz Mini-Budget doch recht zufrieden und freute mich auf meine zweite Saison.

Pech reiht sich an Pech

1998 startete ich wieder in der Pop-Kart-Meisterschaft, aber nun auf einem neuen Kombikart-Chassis. Eigentlich sollte es ja nach dem aussichtsreichen Ende der vorherigen Saison nun ganz nach vorne gehen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So hatte ich Ausfall um Ausfall zu verbuchen, von 8 Wertungsläufen sah ich nur 3 mal das Ziel. Durch das neue Chassis war natürlich ein Großteil des Jahresbudgets schon am Anfang der Saison verbraucht, so daß ich nicht immer mit optimalem Material an den Start gehen konnte. Ich hatte das ganze Spektrum von technischen Defekten vorzuweisen, von Motorschäden über Achsschäden, Reifenplatten, Zündungsdefekte, Kupplungsschäden, gerissene Ketten, und was es sonst noch so alles gibt.

Ich belegte einen enttäuschenden 27. Platz und konnte nur hoffen, daß ich im nächsten Jahr mehr Glück haben würde.

Die letzte Kartsaison, Glück im Unglück?

1999 wurde das Reglement der Meisterschaft geändert. Die Motoren erhielten mehr Leistung und der Renn-Modus wurde vollkommen neu gestaltet. So startete ich in der Region Süd der Pop-Kart-Meisterschaft. Die Felder waren voller, die Gangart härter, so mußte man wieder von neuem um jeden einzelnen Meisterschaftspunkt kämpfen. Ich startete wieder auf dem alten Kombikart von letzter Saison, das nun schon weit über 20 Rennen auf dem Buckel und seine besten Tage natürlich weit hinter sich hatte. So hatte ich gegen Mitte der Saison wirklich meine Probleme, das müde Chassis um die Kurven zu bewegen.

Zum Glück fand sich dann endlich ein erster Sponsor, neben dem ADAC Hessen-Thüringen, der mich schon seit meinen ersten Rennen begleitet und auch hoffentlich weiter unterstützen wird. Dank der Wüstenrot AG konnte ich dann auf einem neuen Chassis vom dänischen Hersteller Dino starten. Auch auf die Hilfe und langjährige Erfahrung eines professionellen Schraubers, Jörn Salewski, konnte ich zurückgreifen. Mit dieser Ausstattung konnte ich dann auch gleich bei einem Gaststart auf dem Nürburgring Kartmotodrom die drittschnellste Trainings- und Rennzeit fahren. Nach einem fünften Platz im ersten Lauf hatte ich im zweiten Rennen das Treppchen fest vor Augen. Doch ein schwerer Überschlag machte alle Hoffnungen zunichte. Durch eine daraus resultierende komplizierte Fraktur an der rechten Hand mußte ich mehrere Meisterschaftsläufe pausieren und wurde natürlich viele Meisterschaftsplätze nach hinten gereicht.

Am Ende reichte es noch für Platz 20 in der Bundesmeisterschaft. Allerdings schien ich bei dem Unfall auf dem Nürburgring doch einige Aufmerksamkeit auf mich gezogen zu haben, denn ich bekam noch dort auf dem Rennen erste Angebote zur Formel Ford Meisterschaft, die an diesem Wochenende auf dem Grand-Prix Kurs ein Rennen hatte.

Die ersten Kontakte mit dem Automobilsport

So nahm ich im November 99 meine erste Formel-Testfahrt in Angriff. Unter äußerst widrigen Witterungsverhältnissen (Temperaturen um den Gefrierpunkt und Regen) mußte ich auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs im belgischen Zolder mein Können unter Beweis stellen. Nach einigen Eingewöhnungsrunden kam ich doch gut mit dem Boliden zurecht und hatte 2 Wochen später einen unterschriftsreifen Vertrag vor mir liegen.

Meine erste Formel-Saison

Also startete ich 2000 in der Internationalen Deutschen Formel Ford Meisterschaft auf einem Van Diemen, Baujahr 1997. Da einige Sponsoren kurz vor Saisonbeginn noch absprangen, war nur die erste Saisonhälfte gesichert, so daß ich noch auf finanzielle Hilfe wärend des Jahres hoffen mußte.

Durch einen Motorschaden bei ersten Tests mußte ich viele geplante Trainingsfahrten streichen, so daß ich den Saisonauftakt in Oschersleben mit nur 3 effektiven Testtagen starten mußte. Dieses Rennen war aber für mich schon in der zweiten Runde beendet, weil mir ein gerissener Gaszug ein Weiterfahren unmöglich machte. (zum Bericht)

Das zweite Rennen auf dem Flughafen Siegerland verlief weitaus besser, trotz einer leichten Kollision und Dreher ins Kiesbett in der ersten Runde konnte ich noch eine Hetzjagd auf die eine halbe Runde vor mir liegenden Konkurrenten starten und das Rennen auf dem 16. Platz beenden.

Im niederländischen Zandvoort konnte ich beim Rennen erst gar nicht antreten, weil mein Fahrzeug im freien Training durch einen technischen Defekt völlig ausbrannte. (zum Bericht)

Dann folgten die Läufe auf dem Nürburgring im Rahmen des 24h-Rennens, wo ich den 17. Rang belegte, sowie auf dem Salzburgring wo ich 14. wurde und meine ersten Meisterschaftspunkte einfuhr, obwohl ich zu Beginn durch einen Verbremser ins Kiesbett rutschte und 3 Plätze verlor.

Beim folgenden Rennen auf der Nürburgring Grand-Prix-Strecke hatte ich einen schweren Einschlag in die Streckenbegrenzung, als ich kurz nach dem Start eine unverschuldete Kollision mit einem Konkurrenten hinnehmen mußte. Dabei wurde mein Monoposto fast vollständig zerstört. Leider konnte und wollte ich dann durch teaminterne Differenzen die letzten beiden Wertungsläufe nicht mehr bestreiten. So muß ich die bittere Bilanz ziehen, von den 8 Rennen wieder mal nur 3 mal die schwarz-weiß karierte Flagge gesehen zu haben.

Die Gegenwart

Für dieses Jahr hatte ich einige Angebote erhalten in der Formel Renault zu fahren, als Junior-Fahrer im Renault Clio V6 Cup, habe mich für den ADAC-VW-Lupo-Cup qualifiziert und habe auch noch einige Kontakte zu Langstreckenpokal-Teams. Leider hatte ich bei weitem nicht genug Budget für eine komplette Saison, so daß ich auf ein paar sporadische Einsätze hoffen mußte.

Das Hoffen hat sich gelohnt, denn im August konnte ich beim Team AMS in der Formel König einen Gaststart auf dem Lausitzring absolvieren. Dank eines überraschenden 9. Platzes und einiger weiterer glücklicher Begebenheiten fahre ich die restliche Saison in diesem Team. Mehr Infos