Pech reiht sich an Pech
Unglückliche Premiere im Formelrennsport für Björn Corzilius

(E). Die Premiere im Formelrennsport war für Björn Corzilius (Groß-Zimmern) bislang von unglücklichen Rückschlägen begleitet: Schon bei ersten Tests im Winter, vor Beginn der Saison, hatte er in Oschersleben einen Motorschaden. Dieser beschnitt sein Budget und verhinderte weitere Testfahrten.
Im ersten Rennen zur Internationalen Deutschen Formel-Ford-Meisterschaft 2000 (ebenfalls in Oschersleben) stellte er den Wagen in der zweiten Runde mit einem gerissenen Gaszug ab. Mehr Glück hatte er auf dem Flugplatzkurs im Siegerland. Trotz einer Kollision in der ersten Runde belegte der Südhesse Platz 16. Es folgte der schwere Zwischenfall in Zandvoort: Im freien Training bemerkte Corzillus einen Motor-Defekt. Als er den Rennwagen neben der Strecke abstellte, entzündete sich das Auto. Flammen schlugen ins Cockpit. Nach Schwierigkeiten mit der Entriegelung des 6-Punkt-Gurts und des Lenkrades befreite der Nachwuchspilot sich aus eigener Kraft. Inzwischen schlugen Flammen zwei Meter hoch. Da die Streckenposten nicht mit Feuerlöschern ausgestattet waren, musste Corzilius mit ansehen, wie das Auto ausbrannte. Dank der feuerfesten Kleidung kam er mit verbrannten Wimpern davon.
Danach folgte der Lauf im Rahmen des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring. Dort landete er auf Platz 17. Der zweite Auslandsstart der Einstiegsklasse Formel Ford lief auf dem Salzburgring in Österreich. Nach schlechtem Start und Ausflug ins Kiesbett in Runde zwei fand sich der 21 Jahre alte Chemiestudent auf Platz 25 wieder. Corzilius profitierte dann von Ausfällen und buchte mit Platz 14 die ersten beiden Punkte. Pech hatte er jüngst am Nürburgring: Die Strecke war feucht, die Ideallinie aber trocken. Also wählte er profillose Slicks wie 22 von 25 Startern. Beim Start drehte sich der Vordermann und riss an Corzilius Wagen das rechte Vorderrad ab. Der schlug in die Leitplanke und zerstörte die linke Fahrzeugseite und die Nase. Ein nachfolgendes Auto prallte In das Heck.
Corzilius kam ohne große Verletzungen davon, beklagte aber den zweiten Totalschaden. Nun wartet er ab, ob der Wagen rechtzeitig aufgebaut werden kann, um die letzten Rennen am 10. September auf dem Hockenheimring und am 1. Oktober in Oschersleben fahren zu können.

Quelle: Darmstädter Echo vom 31.8.2000